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Fake Follower – mehr Schein als Sein

Ich gebe es ja zu, seine Followerzahl wachsen zu sehen und viele Likes auf ein Bild zu bekommen, fühlt sich schon gut an.

Als Künstler macht man seine Arbeit ja nicht nur alleine für das Geld, sondern auch ein wenig für die Anerkennung (und somit also auch für das Ego).

Und wenn man dann sieht, wieviele Follower, Kommentare und Likes andere so haben, dann kann das natürlich schon mal dazu führen, dass man selbst im Vergleich dazu oft auch mal schlechter dasteht.

Und genau dieses Gefühl ist das Problem, weshalb man sich auch nicht vergleichen sollte, denn es nimmt einem die Freude an der eigenen Kreativität.

Es gibt da diesen schönen Spruch:





















Gerade am Anfang der eigenen Karriere hilft es natürlich durchaus oft, sich an der Arbeit anderer, erfahrener Kolleg*Innen zu orientieren.

Aber man sollte die Qualität der anderen Arbeit nur als Ansporn sehen, um selbst besser zu werden.

Sich mit der Arbeit anderer direkt zu vergleichen bringt nur Frust, denn jeder Künstler hat seinen eigenen Stil und auch seine eigene Persönlichkeit, die in die Arbeit einfliesst.

Ausserdem weiß man ja nie, wie lange der/diejenige schon seine Kunst und seinen Stil perfektioniert.

Nun leben wir im Bereich Socialmedia aber natürlich in der Welt des schönen Scheins.

Da bekommen Teenager, die das Abitur abgebrochen haben, dicke Werbeverträge, einfach aufgrund ihrer Präsenz in den Medien und der damit verbundenen Followerzahl.

Natürlich fragt man sich da schon manchmal, ob da nicht was falsch läuft.

Und gleichzeitig fragt man sich, was man tun könnte, um selbst auch ein wenig mehr Aufmerksamkeit für die eigene harte Arbeit zu bekommen.

Anfang 2019 sagte mal jemand zu mir: Du musst halt Follower kaufen.

Instagram ist die Welt des schönen Scheins, da musst Du manchmal eben etwas dicker auftragen.

Wer viele Follower hat, dem folgen die Leute auch eher.

Mir wurde auch gleich die entsprechende Plattform dafür empfohlen, und eh ich michs versah, war meine Followerzahl für gerade mal schlappe 20 Euro von 300 auf über 2000 gewachsen.


Sah erst mal auf den ersten Blick echt gut aus, ABER......

Werfen wir doch mal einen näheren Blick auf unsere gekauften und somit FAKE Follower (auch wenn die Website, wo wir diese gekauft haben behauptet, es handele sich hier um „echte Accounts"):


1. Ich selbst wußte ja, dass über ein drittel meiner Follower gekauft waren, und das fühlte sich für mich total blöd an.


2. Die gekauften Follower stammen in der Regel aus Russland, Asien oder dem Nahen Osten.

Ihr könnt also oftmals aufgrund der Sprache im Account schon mal gar nicht nachvollziehen, was das für ein Account ist, wofür dieser steht und was diese Leute posten.

Ein geübter Blick in Eure Followerliste wird anderen Leuten schnell offenbaren, dass es sich hier um gekaufte Follower handelt, denn wer selbst NULL Beiträge hat und gerade mal 3 Follower, aber 2000 Leuten folgt, ist in der Regel ein Fake Account.

Oft haben diese Accounts auch ganz seltsame Namen und kein Profilbild.


3. Instagram löscht regelmässig Fake Accounts, so dass bei Euch nach und nach diese gekauften Follower ganz automatisch wieder verschwinden.


4. Die gekauften Follower interessieren sich nicht für Euch und Eure Beiträge und werden somit auch nicht mit Euren Inhalten interagieren.

Wundert Ihr Euch auch manchmal, warum Leute mit tausenden von Followern nicht mal 100 Likes auf ein Bild bekommen?


Das ist leicht erklärt:

Wenn Ihr heute ein Bild postet, zeigt Instagram ca. 10 % Eurer Follower diesen Beitrag an.

Sagen wir mal, jemand hat 4000 Follower, davon 3500 Fake und 500 echt.

10% von den 4000 (also 400) bekommen nun das neueste Bild angezeigt.

Die Wahrscheinlichkeit, dass viele Fakes bei diesen 400 dabei sind, die gar nicht darauf reagieren werden, ist sehr hoch.

Wenn Ihr auf Eure Bilder nun kaum Likes und Kommentare bekommt, denkt Instagram irgendwann, dass Eure Inhalte für Eure Follower einfach nicht wirklich interessant sind, und schraubt Eure Reichweite nach und nach runter, so dass immer weniger Leute Eure Beiträge angezeigt bekommen.

Ihr habt Euch also selbst mit den Fake Followern ins Aus geschossen.


Ich habe das damals ziemlich schnell realisiert und für mich die Reißleine gezogen.

Erstens weil es eben total kontraproduktiv war, und zweitens weil ich ein ehrlicher Mensch bin, der nicht versuchen möchte, etwas darzustellen, was er nicht ist (egal wie toll das auf den ersten Blick nach Aussen aussieht).

Ich habe mich also abends hingesetzt und konsequent manuell alle Fakes aus meinem Account entfernt.

War zwar erst ein komisches Gefühl, plötzlich wieder bei weit unter 1000 zu stehen, aber es fühlte sich gleichzeitig so wunderbar authentisch an.

Endlich wußte ich wieder, was das für Menschen sind, die mir folgen, denn den meisten folge ich zurück.

Es sind andere Makeup Artists, Fotografen*Innen, Stylist*Innen, Models, Schauspieler*Innen, Kund*Innen oder persönliche Bekannte von mir, die sich tatsächlich für meine Arbeit interessieren und begeistern.

Ich bedanke mich von Herzen für jeden einzelnen echten Follower, der meine Arbeit schätzt, und mir nicht nur folgt, um mich nach kurzer Zeit wieder zu entfolgen.

Ich habe über Instagram und Facebook schon ein paar super liebe und interessante Menschen kennengelernt, mit denen ich mich über die Branche austauschen oder einfach lustige Videos teilen kann.

Mit einigen sind auch schon tolle Foto-Projekte zustande gekommen, oder ich habe mich einfach mal nur privat zum Quatschen getroffen.


Das ist für mich der eigentliche und schönste Sinn von Socialmedia.







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